Meine Biografie
Weise Lebensführung gelingt keinem Menschen durch Zufall.
Man muss, solange man lebt, lernen, wie man leben soll
Die Speichermedien waren damals noch Kassetten und kurz darauf Floppy-Disk. 1985 habe ich dann den ganzen Betrieb auf MSDOS-basierte PC´s umgestellt. Im selben Jahr bin ich dann in die Selbstständigkeit gewechselt, und habe Steuerberatern geholfen ihre Systeme auf moderne Computersysteme umzustellen. In dieser Zeit habe ich meine Verkaufserfahrung gesammelt, und weiter ausgebaut.
Anfang 1989 hatte ich genügend Geld zusammengespart, um aus dem Berufsalltag, für ein Jahr, auszusteigen. Mein Ziel war es herauszufinden ob ich als Künstler überleben könnte. Angeregt durch meine Amerikareisen wollte ich in das Ausstellungsgeschäft einsteigen. Ich hatte die Idee einer multimedialen Ausstellung, wie in den USA z.B. Epcot-Center und Universalstudios, hier in Österreich zu verwirklichen.
Anstatt sich von dem schönen Schloss anziehen zu lassen, hätte ich es besser in einer Halle an der Autobahn verwirklichen sollen. Hinterher ist man immer klüger. Kurz nach Ausstellungseröffnung hatte ich alle meine Rechte und Beteiligungen an dem Projekt verkauft, und mir ein Projekt gekauft, das mich fast ruiniert hätte. Im Juli 1990 kam der damalige Inhaber des Klavierhauses Reisinger zu mir, und fragte mich, ob ich nicht sein Klaviergeschäft übernehmen möchte, weil er bald in Pension gehen möchte, und ich mit meiner Erfahrung in der Steuerberatung,und auch als Klavierspieler, die besten Voraussetzungen dafür hätte.
1991 - 2012
Neue Herausforderungen
Ich überlegte mir das kurze Zeit und sagte zu. Im März 1991 kam es zum Kauf, und ich fand mich mit meiner Frau, als Inhaber eines bekannten und renommierten Klavierhauses, wieder. Der Laden hatte einen großen Service- und Verkaufsbereich, mit rund 25 Mitarbeitern. Trotz meiner fundierten kaufmännischen Erfahrung, habe ich damals eine Flut von Fehlern gemacht. Erstens habe ich nicht genau geprüft wie die Finanzen wirklich stehen, hatte keine Erfahrung in Mitarbeiterführung, und wusste nicht wie man Klaviere und Klavierreparaturen verkauft.
Noch dazu verfolgte ich komplett falsche Wichtigkeiten und eigene fixe Ideen, die für das Geschäft mehr Schaden als Nutzen brachten. Das ist insofern bemerkenswert, als dass ich bis zu diesem Zeitpunkt mehrere Firmenübernahmen erfolgreich abgeschlossen hatte. Bei mir selber aber fast alle wirtschaftliche Umsicht ignoriert hatte. Ein wichtiges Gebiet, welches ich total unterschätzt hatte, war der Bereich der Mitarbeiterführung. Wenn man nicht weiß wie man mit Personal richtig umgeht, ist das einer der stärksten Schmerzpunkte im Geschäftsalltag.
Bis heute fragen mich Bekannte, Kunden und Freund, warum ich das Geschäft verkauft habe, wo ich doch so viel Herzblut hineingesteckt habe. Erst vor kurzem hat mich eine Bekannte wieder darauf angesprochen, die ihr Geschäft schon über 40 Jahre betreibt. Die Entscheidung mich von allem zu trennen fand im September 2011 statt. Zu dieser Zeit hatte ich alles erreicht wovon ich geträumt habe. Wir waren aus den Schulden, hatten einen finanziellen Polster, die Ware im Geschäft vollständig bezahlt, die an Kunden vermieten Klaviere brachten eine monatliche Miete von über 8.000 Euro, das Geschäft war komplett saniert.
Genau an diesem Punkt hatte ich mit meiner Werkstattleiterin ein längeres Gespräch. Es ging damals darum, wie es weitergehen soll. Genau an diesem Punkt hatte ich das Gefühl, dass für mich die „Klavierhaus-Aufgabe“ zu Ende ist. Im gleichen Moment fragte ich Sie: „Gel Du brauchst eine neue Herausforderung! Warum übernimmst Du nicht den ganzen Laden, und bist selbst Dein eigener Chef?“. Sie war ganz erstaunt über das Angebot, konnte sie sich doch überhaupt nicht vorstellen, dass ich mich je davon trennen würde.
Ich beschloss daher mich die nächsten zwei Jahre meine persönliche Entwicklung voranzutreiben. Im Nachhinein war der Verkauf der Firma eine meiner wichtigsten Entscheidungen. Ich hatte alles erreicht, war in meiner Komfortzone, und kannte alles in- und auswendig. Es gab auch keine große Herausforderung, bzw. hatte ich mir keine besondere Herausforderungen mehr gesucht. Ich glaube, es ist wichtig nach einer gewissen Zeit nach neuen Aufgaben und Herausforderungen zu suchen. Gerade heute, wo sich alles so schnell entwickelt ist es gut sich ein dynamisches Umfeld zu schaffen.
2012 bin ich durch die halbe Welt gereist, und habe mir den Lebensstil und Berufsalltag außerhalb Österreichs angesehen. Ich habe Geschäftsmodelle und Entwicklungen gesehen, die ich bis dahin, nicht im Entferntesten kannte. Obwohl ich mich bezüglich Internet und Computer als recht erfahren bezeichnen kann, musste ich feststellen, dass ich schon vollkommen veraltert war. Obwohl ich 2009 mit meinem Video-Kanal „Klavierhaus-TV“ meiner Zeit voraus war, erkannte ich, wie beschränkt ich das Internet gesehen habe: Facebook – „brauche ich nicht“, automatisierte Prozesse – „kenne ich nicht, daher brauche ich es nicht“.
Ich muss dazu anmerken, dass mich das Internet, als solches, nie sonderlich interessiert hat. Ich fand einen Weg mein Geschäft lokal und „offline“ gut zu expandieren, sodass mir das Internet nicht wichtig war. Ich hatte zwar schon seit 1997 eine „Homepage“ die mehr eine „elektronische Visitenkarte“ war, und für den Besucher, aus heutiger Sicht, keinen Nutzen brachte. Ich nahm das Thema erst 2003 halbherzig auf. Leider habe ich es total versäumt, mich darin wirklich gut auszubilden, und HTML zu lernen. Oft sitzt man in seinem Hamsterrad, und hat keinen Blick nach draußen, und läuft einfach vor sich hin, und übersieht die Entwicklung um einen herum.
Das Internet hat sich in den letzten Jahren komplett gewandelt. Die klassische Homepage ist überholt, und es wird sie in naher Zukunft auch so, bald nicht mehr geben. Leute wollen keine Firmengeschichte oder „unsere Philosophie“ oder nichts sagende Texte als Füllmaterial durchstöbern, um dann zu kaufen. Online-Marketing ist ein ganz spezieller Prozess, der gelernt und richtig angewendet werden will, um ein erfolgreiches Geschäft zu betreiben. Europa hinkt dieser Entwicklung hinterher, aber sie wird nicht vorbei gehen. Die „New Economy“ wird auch hier Einzug halten.
Wenn Du schon alles weißt,
ist die Endstation erreicht
Mein Weg hat mich von einem der konservativsten Offline-Geschäften, zum kreativen Online-Marketing geführt. Dieser Bereich bietet meiner Kreativität eine Plattform, die ich unendlich erweitern kann. So kann ich Ziele erreichen, die ich davor gar nicht sehen konnte. Mit den heutigen technischen Möglichkeiten, kann man es viel leichter schaffen, ein bedeutendes Geschäft aufzubauen. Die Zukunftsbereiche sind
„augmented reality“, „social media marketing“, automatisierte Prozesse und videobasierte Ausbildungssysteme.Die einzigen Barrieren sind die eigene Vorstellungskraft, die Unfähigkeit zu Lernen, und die Idee, dass es nicht wichtig ist. Ich bin der Überzeugung, dass der Mensch nur in einer herausfordernden Umgebung glücklich ist. Wenn man der größte und wichtigste Fisch im Teich ist, wird es Zeit ins Meer zu gehen.